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Im Zentrum der diesjährigen Sino HR Conference standen dieHerausforderungen, vor denen deutsche Unternehmen in Chinahinsichtlich Rekrutierung und Talent Management stehen.
Talent Management: Make Love, not War
1,3 Milliarden Menschen leben in China – für westliche Unternehmen sind das offenbar nicht genug. Geht es um das Reich der Mitte, klagen HR Manager noch lauter als hierzulande über den Mangel an qualifizierten Talenten: Sie zu finden, zu gewinnen und zu halten bereitet nach wie vor Kopfzerbrechen.
Generation Y“: Dies sei der Schlüssel für nalstolz junger Chinesen die Entscheidung ten hilfreicher und findiger: Ihre Vernet- Arbeitgeber nicht auf der Pole Position.
zung mit den örtlichen Behörden verschafft ihnen einen größeren Spielraum als aus- ländischen Konkurrenten. Dies zählt ins- reren Herausforderungen: Ein hohes Wirt - besondere in den Städten der „ersten Rei- men laufen ihnen den Rang ab. In der letz- he“ („First Tier Cities“), das heißt: Beijing, Website chinahr.cn zu den „Companies to potenziellen Bewer ber. Der Bedarf an Talen- möchte jeder, der eine Chance dafür sieht, work for in China“ schafften es mit Proc- ten ist hoch – aber die Qualität des Perso- ter & Gamble, Google und Microsoft nur Trend tun können, war ein zentrales The- zu ihrem Nachteil entwickelt: Die einhei- Gewicht – allerdings gilt hier ein anderer ma der Sino HR Confe rence, die die Unter- GmbH am 17. April in Frankfurt veranstal- beliebtesten Arbeitgebern zählt, gilt trotz tete. Möglicherweise liegt die Lösung in bieten sie Arbeitsplätze mit einer höhe- mehrerer tausend Mitarbeiter in China als talents“ statt „War for talents“ plädierte der kulturellen Prägung, Sprachbarrieren gibt es nicht. Zudem begünstigt der Natio- bern zu treten, indem sie die Angebote der te entsetzlich chaotisch. Nach vier, fünf führt kein Weg am Netz vorbei: Für chine- exzellente Texte. Aber wie viele Doktorvä- suchen: „Love for Talents“ heißt, das Ohr die effizienteste Informationsquelle. Immer Attraktivität als Arbeitgeber rational und zu Jobangeboten in den sozialen Medien.
Mehr als die Hälfte der chinesischen Unter- nehmen nutzt sie bereits, 84 Prozent wol- nesischer „Talente“? Zu einem beträchtli- oder nicht, entscheidet sich im praktischen chen Teil gehören sie der Generation Y an, Prozent der Sina Weibo-Nutzer haben einen Führungskräfte vor Ort eine entscheiden- eintrittsalters – 55 Jahre für Frauen, 60 Jahre für Männer – stellt diese Gruppe Fachkräfte, dass sie sie als Freunde und etwa die Hälfte der Erwerbstätigen. Sie ist die am besten ausgebildete und am stärks- trag zu „Social Recruiting“ aus: „Die sozia- ten westlich ausgerichtete Generation der chinesischen Geschichte. Die „kleinen Kai- fragen, warum die Talente, die Sie suchen, für Sie und nicht für den Wettbewerb arbei- präsidentin der TU München, in ihrer ein- leitenden Keynote. Sie konstatiert, dass in Lebensstandard Jahr für Jahr gestiegen ist.
der Beliebtheit ausländischer Arbeitgeber Gespür dafür zu entwickeln, was Sie ihr größeren Städten entscheiden sie über 50 bieten müssen und wie Sie mit ihr in den tieren sie ohne Weiteres. Ihre beruflichen In einem weiteren Vortrag wies Martin Tjan Ziele sind allerdings hochgesteckt: Rasche (Euna Con) auf jüngste Entwicklungen bei Führungskräfte. Gleichzeitig fühlten sie Beförderungen, die absehbare Ausstattung der Vergütung hin. Während er für das gan- sich oft von deutschen Chefs ausgenutzt.
mit einem attraktiven Titel wie „Senior zum Jahr 2020 prognostizierte, erwartet er Führungsverhalten an den Tag legen: „Ein stehen an der Spitze der Karrierewünsche.
für die „Städte der zweiten Reihe“ über- Erreichen sie geschäftliche Ziele, halten durchschnittliche Entlohnungszuwächse.
sie zweistellige Gehaltssteigerungen für Als Beispiel nannte er den Aufbau des VW- sollten nicht nur ihr ‚Yes, we can‘ verkün- Hauptstadt der Provinz Xinjiang ließen sich den, sondern ein ‚Yes, we care‘ demonstrie- Fachkräfte aus Ostchina nur durch lukrati- ren. Außerdem sollten sie Chinesisch ler- ve Gehälter locken. Für einen Konzern wie nen – dies ist der beste Beleg für eine VW sei diese Hürde zu nehmen, für Zulie- Sie sind Digital Natives: Mehr als die Hälf- ferer könnte sie jedoch zu hoch sein.
te der chinesischen Internetuser ist unter Als allgemeine Empfehlung riet er HR-Ver- 30 Jahre alt, 91 Prozent von ihnen sind in antwortlichen dringend, ihre Einstellungs- aus dem Universitätsleben vertraut: „Chi- prozesse zu überdenken und zu verschlan- ken: Vier bis fünf Interview-Runden seien ihren Betreuern auffallend gern per E-Mail wie Facebook, Twitter, Xing et cetera (von und weniger Face-to-Face. ,In Arbeitsgrup- pen werden wir zu oft unterbrochen’, ist LinkedIn bisher nicht in China blockiert), chinesischer Bewerber, die nur über fünf freie Urlaubstage jährlich verfügen, sei

Source: http://archiv.personalwirtschaft.de/wkd_pw/cms/material_pw/2013/062013/pw-0613-treffpunkt-offen.pdf