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Straßenverkehr gehört zu den höchsten der geht, schlägt die Stunde der fliegenden Welt, ebenso die Kriminalitätsrate. Vor al- Händler, Bettler und aufdringlichen Fens- lem nachts lauern Räuberbanden. Auf 100 terputzer. Wieselflink eilen sie durch die wagen, während die Abgase Lagos in eine gleitet. Ein sicherer Rundgang ist nur gegen riesige Dunstglocke tauchen. «Go-Slow» Bares möglich, das die Area Boys kassieren. So werden die Mitglieder von Jugendgangs ckenden Verkehr. Für eine Fahrt von fünf bezeichnet. Sie beherrschen die Stadtvier- den. Außer man steigt auf eine Okáda um, eines jener Moped-Taxis, die sich durch die von Schutzgelderpressung. Für die Mächti- gen sind sie nur Handlanger, in ihrem Block sind sie die Könige. So auch im Stadtzen- die nigerianische Film- und TV-Szene, die trum auf Lagos Island, wo Tope und seine ganz Afrika mit billig gedrehten Seifeno- pern beliefert. Andererseits lebt der Groß- den. Der Nigerianer hat Schläge ins Gesicht teil der Einwohner in Slums, wie Ajegunle, einstecken müssen. Ein Soldat zwingt ihn einem der größten Elendsviertel der Welt. Nicht einmal die Hälfte hat eine Wasser- Mittlerweile haben sich in unmittelbarer Nähe ein paar Area Boys versammelt. Sie trizität funktionieren richtig. In den Voror- Die Ausfallstraßen sind von Marktständen teln. Ein Preis wird ausgehandelt. Mit ein gesäumt, von Werkstätten und Gebraucht- paar tausend Naira lassen sich die Soldaten erweichen. Sie lassen die Drei gehen. Deren Tierkadavern Autos aus Europa feilbieten. Fahrer holt sie ab. Tope ist außer sich. «Das Einige Verkäufer schlafen an ihren Ständen. Reichen, gigantische dieselbetriebene Ge- ist Nigeria», sagt er wütend. «Hier gibt es Die anarchische Megalopolis verströmt ei- keine Demokratie.» Die Willkür der Staats- nen Hauch von Apokalypse. Die Infrastruk- wohner oft im Dunkeln sitzen. An den Stra- macht lässt nur wenig Spielraum zwischen tur ist zerfallen, das Stromnetz bricht regel- ßenrändern liegen tagelang Leichen, Opfer mäßig zusammen. Während in den «gated von Unfällen und Überfällen. Ein Straßen- Tope in den Wagen steigt, verteilen die Sol- schild ermahnt zur schnellen Beseitigung Ikoyi, den streng bewachten Vierteln der Area Boys. Die Kontrolle hat sich gelohnt. ■ Gewalt des Staates: An der Wand einer Grundschule in Surulere wird den Schülern das Alphabet erklärt.
Wärter für Bessergestellte: Der Wachmann eines privaten Sicherheitsdienstes ist für Nigeria entwickelte sich im Laufe des be- Katsina siegte deutlich mit 70 Prozent der ginnenden Erdölbooms in den 70er Jahren zur politischen und wirtschaftlichen Füh- cialdemocratic Party» in beiden Kammern ven Unregelmäßigkeiten begleitet. Zudem rungskraft südlich der Sahara. Das Land houd Abiola sah wie der sichere Sieger der völkerungsreichste Afrikas und zählt zu Präsidentschaftswahl 1993 aus. Doch der des Kontinents. Die frühere britische Ko- se zu veröffentlichen und annullierte die lonie, die am 1. Oktober 1960 unabhängig Wahl. Abiola wird später verhaftet. Einmal Auch die Situation im erdölreichen Niger- schen Gruppen. Die drei größten Völker dieses Mal unter General Sani Abacha: Ein delta ist von Gewalt geprägt: Sabotage- brutale Diktatur setzte ein, unter der der akte auf Förderanlagen häuften sich, na- ten und Ibo im Südosten stellen knapp 60 Schriftsteller und politische Aktivist Ken hezu täglich wurden Mitarbeiter ausländi- Prozent der Gesamtbevölkerung. Die Spra- chenvielfalt und die Zweiteilung in einen monwealth schloss Nigeria daraufhin aus. doch gegen Lösegeld wieder freigelassen. Erst Abachas plötzlicher Herztod — angeb- Neben den zwei größten Rebellengruppen, lich durch eine Überdosis Viagra — im Juni die für eine Beteiligung der Bevölkerung gration entgegen. Ethnische Rivalitäten sind immer wieder Grund für Unruhen, wie kämpfen, sind etwa 20 weitere bewaffnete Organisationen und Banden aktiv. Mehrere Erdölfirmen haben ihre Mitarbeiter eva- im Südwesten und der Bürgerkrieg um die kuiert. Seit Jahren beuten ausländische Sezession des Ibo-Staates Biafra 1967 bis und seine «People´s Democratic Party» (PDP) als Sieger hervor. Zurzeit steht Ni- ren Militärherrschaft folgte 1983 erneut ein Staatsstreich. Zwei Jahre später über- mehr kandidieren konnte, ließ er den bis- hat. Pipelines verlaufen durch Dörfer und Streitkräfte die Macht. Doch auch die Re- rungsmittel sind verseucht. Erst kürzlich entpuppte sich, nach anfänglichem Dialog ren, um im Hintergrund weiterhin Einfluss mit der Opposition, als korrupt und repres- Mehr als hundert Menschen starben. Treib- siv. In seiner Amtszeit wurde das zentral- stoffdiebe hatten die Leitung angebohrt. ■ Perspektive Untergang: Nigeria befindet sich trotz (Schein-)Demokratie in einer Dauerkrise.

Source: http://www.asti.lu/media/immigration/pdf/Nigeria3.pdf

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Mr Ndiyamba highlights anatomical variation as acause of hand and wrist pain in musicians. This, ofcourse, has been a well-recognized phenomenon inmusicians over the years and there is extensive litera-ture on many of the variations. This literature is wellI read with interest the article in the September issuesummarized by Professor Allieu et al.1 Further com-by Butler and Winspur1 about musi

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