Walter Christian Kärger, geboren 1955 in Memmingen/Allgäu,
W a l t e r C h r i s t i a n K ä r g e r
studierte an der Hochschule für Fernsehen und Film, arbeitete
dreißig Jahre als Drehbuchautor in München (unter anderem
Spielf ilm: »2 Männer, 2 Frauen, 4 Probleme«; Zweiteiler im tv:
»Störtebeker«, »trenck – Zwei Herzen gegen die Krone«, »Schuld
und Unschuld«; Fernsehf ilm: »Die Jahrhundertlawine«). Er lebt
als Romanautor (»Das Geheimnis der Medica«) in Memmingen. B o d e n s e e K r i m i
Dieses Buch ist ein Roman. Handlungen und Personen sind frei
erfunden. Ähnlichkeiten mit lebenden oder toten Personen sind
Fest hält die Fibel das zitternde KindHohl über die Fläche sauset der Wind –Das ist der gespenstische Gräberknecht,Der dem Meister die besten Torfe verzecht;Hu, hu, es bricht wie ein irres Rind!
Aus: »Der Knabe im Moor« von Annette von Droste-Hülshof f
Bibliograf ische Information der Deutschen Bibliothek Die Deutsche Bibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliograf ie; detaillierte bibliograf ische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.
Hermann-Josef Emons verlagAlle Rechte vorbehaltenUmschlagmotiv: photocase.de/currantbunUmschlaggestaltung: tobias DoetschSatz: César Satz & Graf ik GmbH, KölnDruck und Bindung: CPI – Clausen & Bosse, LeckPrinted in Germany 2013ISBN 978-3-95451-083-2Bodensee KrimiOriginalausgabe
Unser Newsletter informiert Sieregelmäßig über Neues von emons:Kostenlos bestellen unterwww.emons-verlag.de
Irgendwo tropfte Wasser mit enervierender Beständigkeit einen
Ihm war kalt. Ein sirrendes Geräusch war zu hören, das im-
mer wieder abrupt abbrach und dann wieder von Neuem anf ing.
Als er endlich ganz wach war, dröhnte sein Kopf und sein Hals
schmerzte. Er wollte mit der rechten Hand an die schmerzende
Stelle fassen, aber es ging nicht. Alle Muskeln an seinem Körper
zitterten, als habe er einen Dauerkrampf. Ob das von der Kälte
kam? Ganz allmählich ließ das Zittern nach. Er spürte sein Herz,
das unregelmäßig schlug und immer wieder aussetzte, als könne
es seinen Rhythmus nicht f inden. Das machte ihm Angst. Angst,
die wie eine Welle durch seinen Körper flutete.
Er versuchte, regelmäßig zu atmen und seinen Herzschlag wie-
der unter Kontrolle zu bringen. Zunächst einmal musste er richtig
wach werden und sehen, wo er überhaupt war. Sosehr er sich
auch konzentrierte, er konnte sich an nichts erinnern. Mit schier
übermenschlicher Anstrengung gelang es ihm, seine Augenlider
zu öf fnen. Jetzt konnte er das seltsame flirrende Geräusch iden-
tif izieren, das ihn schließlich aus seiner Ohnmacht geholt hatte. Das
Geräusch kam von einer defekten Neonröhre über seinem Kopf,
die immer wieder anging, sekundenlang unangenehm weißes Licht
produzierte, und dann wieder erlosch. Wo zum Teufel bin ich? Und wie bin ich überhaupt hierhergekommen?
Er wollte aufstehen und sich umsehen, aber es ging nicht. Er
war gefesselt. Er konnte nicht einmal seinen Kopf bewegen. Er
verdrehte seine Augen bis zur Schmerzgrenze, aber mehr als seine
nackten Füße und danach einen kahlweißen unendlich langen
Gang mit Rohren und versorgungsleitungen und einem knall-
gelben Phosphorstreifen konnte er nicht erkennen.
Wieder machte sein Herz einen Stolperer und setzte kurz
ganz aus. Und wieder durchflutete ihn die pure Panik. Er wollte
schreien, aber auch das war unmöglich. Hatten sie ihm womöglich
so eine Spritze verpasst, von deren Wirkung er einmal gelesen
hatte? Eine Spritze, die einen völlig bewegungsunfähig machte,
um eines der erhabensten, göttlichsten Musikstücke der klassischen
katatonisch. Man lag da, sah alles, hörte alles, aber man konnte
Moderne in eine pervertierte Karikatur ihrer selbst zu verwandeln.
nichts tun, sich nicht bemerkbar machen, war wie eine lebende
Irgendwie fasste er das als eine verhöhnung seiner Persönlichkeit
Leiche. Seine Zunge konnte er jedoch bewegen, die Augenlider
auf, vielleicht war es sogar so gemeint. Je länger er es hörte, desto
ebenfalls, konnte seine Muskeln an- und wieder entspannen. Also
sicherer war er: Es musste Absicht sein. Nicht nur, dass er hilflos
musste er gefesselt sein. Und sein Mund war zugeklebt, er musste
in ihrer Gewalt war, sie machten sich auch noch lustig über ihn.
durch die Nase atmen und bekam kaum Luft.
trotz seiner verzweifelten Situation ließ ihn das irrsinnig wütend
Hatten sie das gemacht? Aber warum?
werden. In seinem Furor wand er sich wie ein Aal, um sich zu
Langsam setzte seine Erinnerung wieder ein. Er war beim An-
befreien. Aber es war sinnlos, er war viel zu stramm an seine
geln gewesen, als auf einmal zwei oder drei Männer hinter ihm
standen. Wie viele es genau waren, das wusste er nicht mehr. Wieso
Plötzlich ein Ruck. Das Ding, auf dem er lag, setzte sich in
hatte er sie nicht gehört? Er hatte vom Ufer aus geangelt, wo man
Bewegung. Er musste auf eine fahrbare trage geschnallt sein. Je-
jeden Schritt im Kies hätte vernehmen müssen.
mand schob ihn. Krampfhaft versuchte er, nach hinten zu schielen,
Seine verdammten Kopfhörer! Er hatte seine verdammten Kopf-
doch er konnte nichts erkennen. Aber er hörte die klackernden
hörer aufgehabt, mit denen er beim Angeln immer Mahler hörte.
Schritte der Person, die ihn schob, und das Quietschen der Räder,
Gustav Mahler. Die dritte Sinfonie. In voller Lautstärke. Fortissimo.
die wohl dringend geölt werden mussten.
Ausgerechnet jetzt kam ihm wieder das Altsolo aus dem vierten
Die fahrbare trage machte eine scharfe Wendung nach rechts
Satz in den Sinn, Friedrich Nietzsches gesungene Worte:
Ich liege da wie eine Leiche auf dem letzten Weg zum Verbrennungs-ofen im Krematorium, dachte er. Und ich mache mir Gedanken über quietschende Räder. Ich muss komplett verrückt geworden sein.
Das Gefährt stoppte vor einer schweren Stahltür mit Hebel-
mechanismus. Die Schritte gingen an seiner linken Seite vorbei,
er roch ein dezentes Herrenparfum, nichts Billiges, und sah einen
weißen Overall. Er konnte nicht einmal den Hinterkopf erken-
nen, weil der Mann die Kapuze des Overalls hochgezogen hatte.
Der Mann vermied es, ihm sein Gesicht zu zeigen. Das ließ ihn
Wenn sie es darauf angelegt hätten, ihn zu töten, wäre es ih-
nen gleichgültig gewesen, erkannt zu werden. Also gab es die
Hof fnung, lebend davonzukommen, sie war nicht irrational. Sie
Ist das nicht verrückt? In meiner Lage an eine Arie aus einer Oper zu
würden irgendetwas mit ihm anstellen. Was, darüber wollte er erst
denken? Fange ich jetzt schon an zu delirieren?
gar nicht nachdenken. Aber dann würden sie ihn laufen lassen. Ja,
Nein, die Gesangsstimme war Wirklichkeit. Sie kam wie aus
weiter Ferne, irgendwo musste jemand genau dieses Lied über
Der Mann öf fnete die tür und stieß sie auf. Dann rauschte der
einen Lautsprecher spielen lassen, der die Schönheit und Würde der
weiße Overall zum Kopfende, und er wurde weitergeschoben. Es
Stimme und der Worte verzerrte. Der Hall tat noch sein Übriges,
ging über eine Schwelle und in eine Art OP-Saal. Grelles Licht
flackerte auf, weiße Kacheln waren zu erkennen, altmodische
Metallschränke mit Glastüren, vollgestopft mit Medikamenten
und verbandsmaterial, Metalltische aus Edelstahl reihum an den
Wänden. Er hörte Schritte von weiteren Menschen und wurde
direkt unter die OP-Lampe gerollt. Niemand sprach ein Wort.
Max Madlener nahm das Handtuch und trat an den Spiegel. vom
Oh Gott – was in aller Welt haben die mit mir vor?
ausgiebigen Duschen im kleinen Hotelbadezimmer war er be-
Zwei weitere Männer in weißen Overalls traten an die Me-
schlagen. Er wischte ihn sauber und betrachtete sich. Er müsste
talltische und streiften sich Gummihandschuhe über. Sie kehrten
wieder mal dringend zum Haareschneiden, seine Exfrau Nummer
ihm den Rücken zu. Warteten, bis sich der dritte Mann, der ihn
zwei, Marlies, hätte ihm, wenn er noch mit ihr zusammen wäre,
geschoben hatte, zu ihnen gesellte, dann nickten sie sich gegenseitig
schon längst einen termin beim Friseur gemacht. Sie mochte keine
Männer mit langen Haaren, aber darauf kam es jetzt sowieso nicht
Bin ich in einem Alptraum? Aber ich bin doch schon wach …
mehr an. Hauptsache, er mochte sich selbst. Was in letzter Zeit
Nichts wünschte er sich in diesem Augenblick sehnlicher, als
nicht sehr häuf ig der Fall gewesen war. Wie lange war es schon her,
dass er mit sich zufrieden gewesen war? Als er den Fall Kreuzkamm
Wie auf ein Kommando drehten sich die Männer um und
gelöst hatte, zum Beispiel. Aber da war er noch der beste Mann
kamen auf ihn zu. Er wollte die Augen schließen, aber er konnte
der Mordkommission in Stuttgart gewesen, mit Ambitionen nach
es nicht. Weil er ihre Gesichter erkannte. Jeden Einzelnen von
oben. Er hatte mit einer versetzung zum BKA oder wenigstens zum
LKA geliebäugelt, aber weniger, um Karriere zu machen, eher,
Und jetzt überkam ihn eine furchtbare Erkenntnis.
um von seinem vorgesetzten namens König wegzukommen, der
Die endgültige Erkenntnis, dass sie kein Erbarmen mit ihm
ihm, wo es nur ging, Steine in den Weg legte.
Als er noch jünger war, hatte ihm das wenig ausgemacht. Aber
je älter er wurde, desto mehr ärgerte er sich darüber. Und wenn
er seinem Ärger Luft machte, spielte er König, dem Leiter der
Mordkommission, nur in die Karten. Das war auf Dauer nicht
mehr auszuhalten. Aber Stuttgart war nun ohnehin vergangenheit,
dafür hatte eine einzige Nacht gesorgt, die er lieber vergessen
Madlener sah sich die ersten Anzeichen der tränensäcke an,
die sich unter seinen Augen gebildet hatten. Sie waren ihm egal.
Weniger egal war, was er in seinen Augen sah: Kummer und Zynis-
mus. Früher hatte er darin nur Hunger erkennen können, Hunger
nach Leben und nach Arbeit, nach Herausforderungen, die er
meistern konnte. Doch das Leben hatte ihn eines Besseren belehrt,
nachdem er im Dienst einen Fehler begangen hatte, der nicht
mehr rückgängig zu machen war und der einen siebzehnjährigen
Er öf fnete die Badezimmertür und zog sich Hemd und Kra-
watte an. Er hasste Schlipse, aber heute trat er seine neue Stelle
bei der Kripo Friedrichshafen an, und da war es wohl angebracht,
An der Friedrichshafener Bodensee-Promenade war so früh nur
nicht wie ein angeknockter Penner zu erscheinen, auch wenn
die Stadtreinigung in Person eines signalorange gekleideten Mitt-
er mit Krawatte auch nicht besser aussah als ohne. Es hatte nicht
fünfzigers zugange, der einen qualmenden Stumpen zwischen den
viel genutzt, dass er nach der brühend heißen Dusche, die er am
Lippen hatte und mit einer langen Greifzange Papierreste, Kippen
Morgen einfach brauchte, so weit wie möglich auf kalt gedreht
und zerknüllte Red-Bull-Dosen aufklaubte und stoisch in einen
hatte und noch ein paar Minuten unter dem Wasserstrahl stehen
Eimer fallen ließ. Madlener setzte sich auf eine Bank und schaute
geblieben war, bis er es nicht mehr aushielt. Die seit tagen
ihm eine Weile zerstreut zu, dann schweifte sein Blick auf den
anhaltende Hitze und die hohe Luftfeuchtigkeit, die mit der in
Bodensee hinaus bis hinüber zum Schweizer Ufer, wo im Hin-
den Urwäldern des Kongo zu konkurrieren schien, ließ ihm,
tergrund die schneebedeckten Alpengipfel im Dunst glitzerten.
kaum hatte er sich abgetrocknet, schon wieder den Schweiß aus
Es roch nach Wasser und Abgasen von einer vorübertuckernden
Jacht, deren Eigner of fensichtlich zu faul war, Segel zu setzen.
Möwen stritten sich kreischend um die Hälfte einer aufgeweichten
Im Frühstücksraum war nur ein vom Alter her undef inierbarer
Wurstsemmel, die auf den Wellen schaukelte.
typ, der aussah wie ein frustrierter vertreter für Bleistiftspitzer.
Madlener hatte die Morgenzeitung aus dem Frühstücksraum
Sie nickten sich kurz zu mit einem Blick, der besagte, dass sie
geklaut und faltete sie auf. Eine leichte Brise machte es schwierig,
sich wortlos darin einig waren, dass mit dem heutigen tag auch
sie flatterfrei zu halten. Er suchte den Sportteil, aber er fand nur
keine wesentliche Besserung der Weltlage im Allgemeinen und
Artikel über Spiele der örtlichen Fußballvereine aus der unteren
der persönlichen im Besonderen eintreten würde.
Kreisklasse, die gegen den Abstieg kämpften, und Anzeigen für
Madlener trank vier tassen Kaf fee, ein Glas kalte Milch und aß
treppen- und Badewannenlifte, neu oder, im Sonderangebot,
zwei Croissants, die schmeckten, als habe der Bäcker eine ordentli-
gebraucht. Nach zwei Minuten war er eingedöst.
che Prise Sägemehl zu der Fertigbackmischung gegeben. Die But-
ter und die Marmelade, die er auf die Hälften schmierte, kamen aus
kleinen Plastikdöschen. Auf Madleners Liste von Dingen, die die
Welt nicht brauchte und die er stets im Kopf präsent hatte, waren sie
auf Platz drei angesiedelt. Gleich nach der Duravit-Fernbedienung
für Klospülungen, die er in einem Prospekt gesehen hatte, und
der Schamhaarfrisur von Semino Rossi, dem Schnulzensänger.
In diesem Zusammenhang f iel ihm ein, dass er eine neue Liste
anlegen musste, die ausschließlich schlechte Musik betraf. Mehrere
heiße Anwärter auf die vorderen Plätze hatte er im Nu parat, an
erster Stelle alle von André Rieu eingespielten – Madlener dachte
immer: weich gespülten – Coverversionen von Popsongs. Aber er
wollte sich nicht den ganzen tag vergiften, indem er zu intensiv
an eine dieser grässlich vergewaltigten Melodien dachte. Gott sei
Dank war der Frühstücksraum musikfreie Zone.
Ein kleiner Spaziergang ans Wasser würde ihm guttun, dachte
Kreuzlingen so zusammengewachsen war, dass die Grenze mitten
zwischen den Häusern verlief und die alliierten Bomberflotten
es nicht riskieren wollten, aus versehen eine Schweizer Stadt in
Georg Escher wartete mit ein paar Berufspendlern neben einigen
Als Historiker glaubte Escher geradezu zu spüren, wie wichtig
Autos im Fährhafen von Konstanz-Staad darauf, dass die Fähre aus
und einzigartig Konstanz in den Anfangsjahren des 15. Jahrhun-
Meersburg anlegte. Die Auf fahrtsrampe wurde heruntergelassen,
derts gewesen war, der Mittelpunkt des Abendlandes während der
und das Dutzend Fahrradfahrer und Wanderer mit Rucksäcken
Zeit des Konzils, der einzigen Papstwahl nördlich der Alpen. Da
strömte ungeduldig heraus, dann folgten die Autos und zwei Last-
sie schon einmal zusammen waren, nutzten Kaiser und Klerus die
wagen, bevor er auf die Fähre konnte.
Gelegenheit und verbrannten den Ketzer Jan Hus lebendig auf dem
Seidig spannte sich der Bodensee in der leichten Sommerbrise.
Scheiterhaufen, obwohl sie dem Reformator freies Geleit zuge-
Das heftige Gewitter vom späten vorabend hatte sich verzogen,
sichert hatten. Schon damals war Recht und Gerechtigkeit eine
nachdem es die ganze Nacht noch am Horizont wild geblitzt und
reine Machtfrage. Dieser Gedanke erheiterte Escher immer aufs
dumpf gegrollt hatte wie eine techno-Party am weit entfernten
Neue, wenn er am Gedenkstein für den Häretiker vorbeikam, der
Gnadensee, dem unteren Fischschwanz des Bodensees.
für seine Überzeugungen in den tod gegangen war. Dabei waren
Escher hatte es nicht eilig. Obwohl es mitten in der Ferien-
die Mächtigen ihrer Zeit nicht nur Spielverderber und Heuchler.
saison war, waren so früh noch wenige Urlauber unterwegs, erst
Sie waren auch keine Kostverächter. Sie verstanden etwas von der
in zwei Stunden würden die Fähren voll sein mit touristen in
Macht der Liebe. Jedenfalls der käuflichen Liebe. Während des
dreiviertellangen Cargohosen und quengelnden Kindern. Er stieg
Konzils wimmelte Konstanz von Kurtisanen jeden Alters und jeder
die seitliche Eisentreppe hoch in den ersten Stock, marschierte ins
Couleur. Die verkörperung dieser irdischen Lustbarkeit war das
Heck und setzte sich auf eine Bank in der Sonne. Das Unwetter
provokante neuzeitliche Wahrzeichen des Konstanzer Hafens. Die
letzte Nacht hatte die Schwüle nicht vertrieben, trotzdem war
laszive Imperia, die sich langsam drehende, neun Meter hohe stili-
Escher mit Halstuch und Windjacke bekleidet. Er setzte zum ersten
sierte Skulptur einer mittelalterlichen Hure, die in ihren Händen
Mal nach geraumer Zeit – er lebte seit seiner Pensionierung in
zwei verhutzelte Gnome hielt, eine verballhornung von Papst und
Irland, wo er ein kleines Häuschen hatte – mit dem Schif f nach
Kaiser, war vom Fährhafen aus nicht zu sehen, was Escher bedau-
Meersburg über und wusste, dass man sich auch bei bestem Wet-
erte. Er fand sie in ihrer unverhohlenen Sexualität immer schon
ter warm anziehen musste, wenn man um halb acht in der Früh
herausfordernd, ein schwer umstrittenes Denkmal für touristen
über den See fuhr. Doch das Heck war im Lee, und damit war es
und Einheimische, und so sollte ein Kunstwerk seiner Meinung
windstill, als die Fähre sich träge bewegte und schließlich ablegte.
Er holte seinen Feldstecher aus dem Futteral und warf damit
Obwohl Escher lange Jahre im Paradies gewohnt hatte, einem
einen Blick auf die Basilika Birnau, das rosafarbene Barockjuwel
Ortsteil von Konstanz, und er bestens vertraut war mit den Sehens-
am Südhang des Überlinger Sees, die im frühmorgendlichen Dunst
würdigkeiten der mittelalterlichen Altstadt, war er immer wieder
anmutig wie die verheißung der ewigen Seligkeit herüberstrahlte.
fasziniert vom Hafen, dem Münster, den herausgeputzten gotischen
Er musste dem prächtigen Innenraum gelegentlich einmal wieder
Bürgerhäusern, dem Konzilsgebäude und dem ehemaligen Domi-
einen Besuch abstatten, um seinem Lieblingsputto rechts vor dem
nikanerkloster, in dem sich jetzt ein Fünf-Sterne-Hotel befand.
Altarraum zu huldigen, dem kindlich verspielten Honigschlecker.
Die Altstadt hatte den Zweiten Weltkrieg unzerstört überstanden,
Drei Männer um die vierzig, gekleidet wie Wanderer mit leich-
weil Konstanz im Laufe der Jahrhunderte mit dem schweizerischen
ten Anoraks und Goretex-Stiefeln, setzten sich auf die Bank neben
Escher. Ihm f iel auf, dass sie alle ziemlich ähnlich aussahen, so, als
um dann in seiner neuen Heimat die Biograf ie über die große
hätten sie im gleichen Geschäft für Sport- und Wanderausrüstung
deutsche Dichterin endgültig fertigzustellen.
eingekauft. Sie trugen Sonnenbrillen, Halstücher und Dreitage-
bärte. Sie wirkten, als wären sie unterwegs zu einer Hochgebirgs-
Ein Kassierer kam und überprüfte die Fahrausweise. Escher hatte
tour. Nur dass ihnen die Kletterausrüstung fehlte. Und statt Mützen
eine Dauerkarte, die drei Männer bezahlten ihre tickets bar.
hatten sie Baseballcaps auf dem Kopf.
Die Fähre war jetzt fast fünfzehn Minuten unterwegs, und
Einer kam Escher sogar bekannt vor. Er wusste allerdings nicht,
Escher begab sich nach vorne an den Bug, um das näher kom-
wie er ihn einordnen sollte. Aber das war ihm auch egal. Er war
mende Meersburg zu genießen, ein Panoramablick, an dem er
seit drei Jahren in Pension und interessierte sich ausschließlich
sich nicht sattsehen konnte. Oben auf dem Berg die alte Meers-
für seine Leidenschaft, der er jetzt, da er so viel Zeit hatte, mit
burg, und, aufgereiht wie Perlen an einer Schnur, die barocken
Akribie und Disziplin nachging. Der ehemalige Studiendirektor
Residenzen der Bischöfe und farbenprächtigen Bürgerhäuser mit
Dr. Escher, Fächer Englisch, Deutsch und Geschichte, schrieb
den Weinreben dazwischen. Schade nur, dass die Stadt bei nä-
historische Biograf ien, die er im Selbstverlag herausbrachte und
herem Hinsehen allzu touristisch war und es fast nur Läden mit
die nicht sehr erfolgreich waren. Doch er war Junggeselle ohne
Krimskrams und Nippes gab. Escher fand Konstanz authentischer,
jeglichen Anhang, pflegte keine verwandtschaftlichen Beziehungen
obwohl die touristen in der Ferienzeit natürlich auch dort eine
und hatte niemandem Rechenschaft abzulegen, womit er seine
Zeit verbrachte und wofür er sein Geld ausgab.
Er bemerkte, dass die drei auf fallend schweigsamen Männer in
In diesem Jahr wollte er die Biograf ie über Annette von Droste-
Wanderkleidung ihm gefolgt und links und rechts neben ihn an
Hülshof f abschließen, an der er seit einiger Zeit arbeitete. Dazu
die Reling getreten waren, wo sie beobachteten, wie die Fähre
war es ihm wichtig, regelmäßig an den Wirkungsstätten der
auf die von dicken Pfählen gebildete Anlandebucht zusteuerte.
Dichterin, dem alten Schloss Meersburg und dem Fürstenhäusle,
Escher mochte es nicht, dass die Männer allmählich näher an ihn
einem idyllischen Dichterhäuschen inmitten der Weinberge, die
heranrückten, obwohl das Zwischendeck ansonsten vollkommen
Atmosphäre zu spüren und Witterung aufzunehmen. Er hatte gute
Fortschritte gemacht und sein Arbeitspensum in der geplanten
Gerade wollte er weggehen, als er von dem Mann links neben
Zeit erledigt. Aber so war er schon immer gewesen: genau und
sich plötzlich und unvermittelt angesprochen wurde.
diszipliniert, getaktet nach regelmäßigen Arbeits- und entspan-
nenden Ruhephasen, die er auf die Minute einhielt. Genauso wie
Escher drehte sich zu ihm um. »Kennen wir uns?«, fragte er
seine Spaziergänge, die er an der irischen Küste absolvierte, um
f it zu bleiben. Seine Gesundheit war ihm wichtig, und er konnte
»Ja, wir kennen uns, Herr Doktor. Wir kennen uns sogar sehr
sich nicht beklagen: Sein Arzt hatte ihm Herz und Kreislauf eines
vierzigjährigen attestiert. Dabei war er siebenundsechzig. Nur
Er verzog das Gesicht zu einem falschen Grinsen, und in diesem
seine Hüfte hatte ihm Schwierigkeiten bereitet. Aber die waren,
Moment registrierte Escher im Augenwinkel, dass der Mann rechts
seit er eine Hüftprothese aus titan bekommen hatte, behoben.
von ihm ein handygroßes Gerät aus seinem Rucksack holte und es
vor einer Woche war er aus seinem Domizil in Irland wieder
ihm an den Hals drückte. Er spürte zwei f ingerlange, stricknadel-
einmal an den Bodensee gekommen, um hier seine Studien zu
dicke Metalldrähte an seiner Halsschlagader. Panik durchströmte
vollenden. Während dieser Zeit wohnte er in einer kleinen Pension
ihn. Er wollte noch die Hand des Mannes wegstoßen, da durchfuhr
in der Nähe des Fährhafens in Konstanz. Die Miete hatte er für
ihn schon ein heftiger und blitzartiger Schmerz, so unerwartet,
zwei Wochen im voraus bezahlt, so lange plante er zu bleiben,
dass er nicht mehr schreien konnte. Sein Körper war plötzlich ein
einziger Krampf, ein gurgelndes Röcheln kam noch aus seinem
verzerrten Mund, dann verlor er das Bewusstsein.
Der Mann im roten Anorak steckte mit einer fließenden Be-
wegung das Elektroschockgerät, das den Körper von Escher mit
siebenhundertfünfzigtausend volt für ein paar Minuten absolut
Drei Minuten vor zehn Uhr stand Madlener in der Ehlersstraße
bewegungsunfähig gemacht hatte, in den Rucksack zurück, wäh-
vor der Polizeidirektion Friedrichshafen und sah zwei eifrig
rend die zwei anderen Escher auf f ingen und ihn wegschleppten
diskutierende Polizisten in Uniform hineingehen. Da bin ich
wie einen Betrunkenen. Niemand hatte zugesehen, alle Passagiere
nun an meiner zukünftigen Wirkungsstätte, dachte er mit einem
warteten entweder schon in ihren Autos auf dem Unterdeck oder
Anflug von Sarkasmus und wischte sich mit einem taschentuch
an der Auf fahrtsrampe der Fähre, die gerade mit einem letzten,
den Schweiß von der Stirn. Obwohl es noch vormittag war,
schien die Sonne mit einer Inbrunst vom Himmel, als würde
sie sich schon bald in einen roten Riesen verwandeln wollen.
Die Männer führten den wehrlosen Escher im Eiltempo hinunter
Die Polizeidirektion und das Finanzamt waren in einem großen,
auf das Fährdeck und zu einem alten vW-Bus, der genau am Ende
modernen Gebäude untergebracht, beide Behörden hatten ver-
der treppe geparkt war. Der Mann im roten Anorak schob die
seitliche Schiebetür auf. Zu dritt hoben sie Escher in den Bus, wo
Madlener zog seine Hose hoch. Sein Anzug war von seinem
ein Rollstuhl bereitstand, der am Boden befestigt war. Sie setzten
Nickerchen auf der Bank zerknautscht und sein Gesicht wahr-
Escher hinein und f ixierten Hände und Füße mit Klebeband am
scheinlich ebenfalls. Außerdem verspürte er so ein verräterisches
Stuhl. Dann verklebten sie ihm noch Mund und Augen, wäh-
Brennen an seiner Unterlippe. Er kratzte sich unbewusst, bis ihm
rend der Fahrer schon den Zündschlüssel drehte. Der Anlasser
klar wurde, dass er wohl ausgerechnet heute wieder mal seinen
Lippenherpes bekommen würde, mit dem er sich regelmäßig alle
Das letzte Fahrzeug war bereits auf der Rampe zur Ausfahrt, der
paar Monate herumärgern musste. Er kramte in seinen taschen
Lademeister winkte dem orgelnden vW-Bus ungeduldig zu. Der
und wurde nicht fündig. Natürlich hatte er das Zovirax, das er
Fahrer hob entschuldigend die Hand, endlich sprang der Motor an.
sonst ständig dabei hatte, in seinem Hotelzimmer vergessen. Er
Der Fahrer gab Gas und folgte dem letzten Wagen auf die Rampe.
fluchte innerlich. Wenn er die juckende Stelle nicht rechtzeitig mit
dem Zeug einschmierte, dann konnte er sich die nächsten tage,
Der dunkle vW-Bus, Modell Multivan, quälte sich die steile und
wenn nicht sogar Wochen, mit einem Bläschenpaket herumplagen,
kurvige Passstraße zur Oberstadt von Meersburg hoch und ver-
das übel schmerzte und auch noch scheußlich aussah. Mist, Mist,
schwand in Richtung Friedrichshafen.
Er gab sich einen Ruck und ging durch die Eingangstür. Am
Empfangstresen wandte er sich an den diensthabenden Beamten,
einen sportlichen Jungpolizisten in einer kurzärmligen Uniform,
die an den Oberarmen so knapp saß, dass sein träger wohl jeden
tag eifriger Besucher einer Muckibude war und zum Müsli am
Morgen noch ein paar Löf fel anabole Steroide mischte.
»Guten tag. Mein Name ist Madlener. Ich soll mich beim
»Bei Herrn Kriminaldirektor thielen … das ist im ersten Stock.
Die treppe hoch und dann die erste türe links. Da landen Sie im
vorzimmer bei Frau Gallmann. Das ist seine Sekretärin.«
Sie machte eine bedeutungsschwangere Pause, bevor sie sagte:
Er ging schon auf die treppe zu, drehte sich aber noch einmal
thielen griente und kaute auf seinem Brillenbügel. »Wie der
um. »Gibt’s hier irgendwo einen Kaf feeautomaten?«
Frau Gallmann nickte. Sie war Filmkennerin und hatte ein
Madlener sah den Bodybuilder hinter seinem tresen fragend an.
außerordentlich gutes Namens- und Jahreszahlengedächtnis. »Mel
Der grinste entschuldigend, als er noch einen Satz nachschob.
Gibson. Ja, genau der. Australien, 79.«
»Mad Max. Gefällt mir. Passt wie die Faust aufs Auge, wenn
Madlener seufzte und angelte sich einen Kaugummi aus der
In diesem Augenblick klopfte es an der vorzimmertür.
tasche, bevor er die treppe zum ersten Stock hochging. Wenigs-
»Des wird er sein«, sagte Frau Gallmann mit einem Anflug
tens sein Kaugummipäckchen hatte er nicht vergessen.
von schlechtem Gewissen wegen ihrer tratschgeschichte und
eilte mitsamt ihrer Gießkanne ins vorzimmer. Kriminaldirektor
Kriminaldirektor thielen, der Chef der Kripo in Friedrichshafen,
thielen setzte seine Brille wieder auf und gab vor, die Akte zu
zuständig für das halbe Bodenseegebiet, sah von der Akte »Mad-
lener« hoch, die er vor sich auf dem Schreibtisch hatte, und äugte
Frau Gallmann sah wieder zur tür herein. »Der Herr Madlener
über den Rand seiner Lesebrille auf den Hintern seiner Sekretärin
wäre jetzt da, Herr Kriminaldirektor«, sagte sie beflissen.
Frau Gallmann, die seine mickrigen Büropflanzen begoss. Er war
»Soll reinkommen«, antwortete thielen betont cool, wie er es
verheiratet und hatte zwei erwachsene Kinder. Aber auch ein
bei tom Selleck im Fernsehen gelernt hatte, stand auf und streckte
heimliches Faible für seine großgewachsene, schlanke Sekretärin,
dem leicht übergewichtigen Mann mit den etwas zu langen brau-
gerade weil sie so streng wirkte in ihren eng geschnittenen Kos-
nen Haaren und dem misstrauischen Blick die Hand entgegen.
tümen und den hochhackigen Pumps, die sie immer trug. Ihr rot
Madlener gab thielen kurz, aber fest die Hand und stellte sich
gefärbtes Haar passte gut zu ihren grünen Augen, und er musste
sich jeden Morgen zurückhalten, damit seine Komplimente nicht
»thielen«, antwortete der Kriminaldirektor und wies auf den
Besucherstuhl. Madlener setzte sich und wartete ab, etwas, was er
»Sie haben doch mit Stuttgart telefoniert, Frau Gallmann – was
erzählt man sich denn so über diesen Max Madlener?«
thielen unterbrach als Erster die peinliche Pause. »Wie war die
Wenn sie unter sich waren oder wenn sie aufgeregt war, verf iel
Madlener zuckte mit den Schultern. »Okay. Ich bin schon seit
Frau Gallmann gerne ins Schwäbische, was sie ansonsten tunlichst
gestern Abend hier. Hab mich in einem Hotel einquartiert.«
thielen nickte und sah ihn dann über den Rand seiner Brille an.
thielen sagte: »Sonst würde ich Sie ja nicht fragen.«
»Herr Madlener – sagen Sie mir, was soll ich mit Ihnen machen?«
Sie zog ihr dunkelgrünes Kostüm, das wie immer perfekt saß,
thielen taxierte Madlener wie ein in seiner Geduld überstra-
pazierter Lehrer seinen Schüler, der zwar talentiert war, wegen
»Der Herr Madlener hat einen aussagekräftigen Spitznamen,
seiner Faulheit aber wieder einmal die letzte Klassenarbeit versaut
von dem er selber aber angeblich nix weiß. Isch nur hinter seinem
hatte. Er seufzte noch einmal vielsagend, als er den Blick wieder
Rücken verwendet worden, wie man mir gsagt hat.«
abwandte und Madleners Akte weiter überflog. Er hatte sie bereits
mehrfach genau durchgelesen und tat jetzt so, als sei er vor lauter
»Ach ja, bevor ich’s vergesse: Wir bekommen einen Azubi zu-
geteilt. Heißt Harry Holtby. Seltsamer Name, ist aber irgendwie
»Dabei waren Ihre Beurteilungen immer ausgezeichnet. Und
ausländischer Abstammung. vater Engländer oder Ire. Irgendwas
wie Sie den Fall Kreuzkamm gelöst haben – Respekt!«
Angelsächsisches. Frisch von der Polizeihochschule. Hat nur Best-
Madlener sagte noch immer kein Wort.
noten. vielleicht können Sie ihm das eine oder andere aus der
thielen kam allmählich ins Schwitzen. Um seine Unsicherheit
zu verbergen, f ing er an, seine Brille zu putzen.
»Ich bin es eigentlich gewohnt, allein zu arbeiten.«
»Ja … wie haben Sie sich Ihre Arbeit bei uns denn vorgestellt?«,
thielen lächelte wieder. Aber diesmal war das Lächeln auf seine
Lippen beschränkt, die grauen Augen blieben eiskalt. Er überprüfte
»Ich weiß nicht. Sagen Sie’s mir«, antwortete Madlener.
Jetzt wurde thielen die Situation wirklich ungemütlich. Er
»Das ist keine Bitte. Das ist eine dienstliche Anordnung, Herr
schaltete auf eine kontrollierte Of fensive um.
Kollege Madlener. Sie sind ein erfahrener Mann, und Kommissar
»Sie wissen, dass Sie nach dieser unguten Geschichte in psy-
Binder hat schon einen jungen Kollegen als Mitarbeiter. Sie werden
chologische Behandlung müssen. Anordnung von oben.«
ihr Büro mit Harry Holtby teilen müssen. Ab sofort leiten Sie die
Er sah ihn direkt an. Madlener erwiderte seinen Blick, ohne zu
AG Alt- und vermisstenfälle. So heißt das bei uns. Sie erstatten mir
blinzeln. thielen schaute als Erster wieder weg. Madlener nickte.
einmal in der Woche Bericht über ihre Fortschritte. Die Akten
f inden Sie im Keller der verkehrspolizei.«
thielen klappte die Akte zu und setzte zu einem verkrampften
Jetzt erst ließ er Madleners Hand los, öf fnete die tür zum
thielens Sekretärin blickte von ihrer tastatur hoch.
thielen sah ihn irritiert an und setzte seine Brille wieder auf.
»Hauptkommissar Madlener möchte sein zukünftiges Büro
Er bemühte sich, eine widerspenstige Haarsträhne mit der Hand
wieder akkurat vom Seitenscheitel über seinen Kopf zu legen.
»Wir haben hier in Friedrichshafen einen sehr kompetenten
»Frau Gallmann ist der gute Geist hier im Hause. Bei allem, was
Psychotherapeuten. Er hat eine eigene Praxis, kümmert sich aber
Sie brauchen, wenden Sie sich am besten an sie.«
auch um traumatisierte Kollegen. Eine Kapazität. Jede Menge
Damit war alles gesagt. Er schloss hinter Madlener die tür.
veröf fentlichungen. Herr Dr. Auerbach. Meine Sekretärin Frau
Gallmann gibt Ihnen nachher die Adresse. Sie zeigt Ihnen auch
Ihr Büro. Ich habe mir gedacht, dass Sie sich am Anfang um
einige Altfälle kümmern. Damit Sie sozusagen warmlaufen, nicht
wahr, sich einarbeiten. Aktuell haben wir nichts vorliegen, was
Hauptkommissar Binder, Ihr Kollege, nicht auch alleine schaf fen
würde. Wir haben nicht so viele Kapitalverbrechen hier. Gott sei
Dank. Dann … willkommen bei der Kripo Friedrichshafen und
auf gute Zusammenarbeit, Herr Madlener.«
Er stand auf und streckte ihm die Hand hin. Als Madlener
Gemeindeamt Brand A-6708 Brand, Mühledörfle 40 Tel. 05559/308 Fax: 05559/30825 e-mail: Niederschrift der am Donnerstag, den 13.12.2007 stattgefundenen 26. ordentlichen Sitzung der Gemeindevertretung Brand Anwesende: Bgm. Erich Schedler, Vize-Bgm. Mag. Mario Greber, GR DI Manfred Beck, GV Franz Josef Beck, GV Josef Meyer, GV Roland Schallert, GV Raimund Meyer, GV Manfred Geiger