Migräne vorbeugen und behandeln WAS IST MIGRÄNE?
Lebensweise und damit in einem sehr regel-
scher gehen davon aus, dass sich Gefäss -
weniger oder weniger starke Anfälle und be-
Kopfschmerz-Kalender
wände in der Hirnhaut entzünden. Fast jede
Bei den meisten Migräne-Patienten entsteht
ein Anfall, wenn mehrere Auslöser – so -
unter Migräne. Ihr Gehirn ist überaktiv Versuchen Sie es einmal mit einem Stun-
genannte Trigger – zusammenkommen.
denplan, den Sie für jeden Tag und für die
Typische Trigger sind Stress, Sorgen, Über-
gesamte Woche aufstellen. Planen Sie darin
anstrengung, spätes Zubettgehen, Wochen-
Ihre Arbeit sowie Ihre Freizeit. Halten Sie
regelmässige Schlafens- und Essenzeiten ein
auf einer Kopfseite auf. Die Schmerzen pul-
sieren und verstärken sich, wenn man sich
Licht, Tabakrauch, Menstruation und Blut-
bewegt. Sie sind bei den meisten Patienten
Schlaf-Wach-Rhythmus
Zu wenig Schlaf löst oft Migräneanfälle
aus – zu viel ebenfalls. Betroffene erleben
Stunden bis drei Tage. Betroffenen ist oft
Ihre persönlichen Trigger zu entlarven. In
übel, sie müssen erbrechen. Meist reagieren
einem speziellen Kalender halten Sie fest,
sie zudem empfindlich auf Licht, Geräusche
Bett und stehen Sie um dieselbe Zeit auf –
wann und wie stark Sie Kopfweh haben.
auch am Wochenende! Sie dürfen sich aber
Notieren Sie weitere Informationen: Haben
Sie wenig geschlafen, dann das Frühstück
Ernährung
Arzt, geeignete Medikamente auszuwählen.
Ein stabiler Blutzuckerspiegel beugt Kopf-
schmerzen vor. Essen Sie jeden Tag zu den-
Gewöhnen an Trigger
selben Zeiten. Lassen Sie keine Mahlzeit aus
Bis vor kurzem galt, dass Patienten den Aus-
Migräne-Attacken. Spannungs-Kopfschmer-
lösern für ihre Migräne meiden sollten. Da-
zen fühlen sich dumpf an, drücken und zie-
sich (Brot, Kartoffeln, Teigwaren). Lassen
hen, als stecke der Kopf in einem Schraub-
hin, dass es für Betroffene besser sein könn-
sollten Sie mindestens 1,5 Liter über den
te, sich den Auslösern zu stellen. Wer zum
bessern sich, wenn Sie sich bewegen.
Beispiel weiss, das Rotwein eine Attackeauslöst, kann folgendermassen vorgehen:
Test: Senken Sie den Kopf und schütteln
Sie ihn. Bei Migräne verstärkt sich der
Patienten einen Anfall aus. Meist sind das
und trinken Sie wenige Schlucke davon.
bestimmte Käsesorten, gepökeltes Fleisch,
Wenn die Migräne ausbleibt, erhöhen Sie in
den nächsten Tagen Schritt für Schritt die
Geschmacksverstärker Glutamat (steckt in
VORBEUGEN Geregelter Tagesablauf
Falls Sie übergewichtig sind, sollten Sie
Entspannen
Den wichtigsten Schlüssel, um Ihre Migrä-
geht die Zahl der Anfälle wahrscheinlich
Gesundheitstipp, Postfach 277, 8024 Zürich Januar 2011
viele Migräneanfälle. Nehmen Sie sich des-
Bewegung
lang aus. Falls es Ihnen hilft, setzen Sie es
nach sechs bis neun Monaten probeweise ab
eine Reizüberflutung, wie sie zum Beispiel
wieder verstärkt (Kopfschmerz-Tagebuch).
wickeln Sie mehr Distanz gegenüber alltäg-
lichen Ärgernissen, die Sie doch nicht än-
Medikamente Natürliche Mittel
räneanfällen vorbeugen, wenn man sie re-
nur dann in Frage, wenn Sie angepasst leben
ten. Besonders wirkungsvoll ist die Pro -
versuchen Sie es zusätzlich mit folgenden
den gegen andere Krank heiten entwickelt.
fest an und lassen dann locker. So breitet
hängt davon ab, ob Sie weitere Beschwerden
Studien zeigen, dass diese Produkte vielen
nen Sie, ob die Mittel wirken (Kopfweh-Ka-
Eine weitere hilfreiche Technik ist das Au-
lender). Meist nimmt man sie für sechs bis
togene Training, eine Art Selbsthypnose.
und Drogerien rezeptfrei erhältlich. Probie-
nicht: Patienten sollten zusätzlich einen
nen helfen, etwa Yoga, Tai Chi und Qigong.
ren Sie ein Mittel mindestens zwei Monate
regel mässigen Lebensrhythmus einhalten. Migräne-Medikamente: Vorteile und Nebenwirkungen
Metopress, Rivocor, Inderal, Propranolol
ungünstig für Patienten, die Sprint -sportarten betreiben
BEHANDLUNG
rend eines Anfalls zusätzlich Schmerzmittel
l Ibuprofen (z. B. Brufen, Irfen, Dolocyl)
l Diclofenac (z. B. Diclac, Voltaren, Ol-
Ihren Körper. Wenn nötig, sollten Sie von
der Arbeit nach Hause gehen. Legen Sie sich
Rezeptfrei erhältliche Schmerzmittel
l Acetylsalicylsäure (z. B. Aspirin, ASS, Mittel gegen Übelkeit
einer Migräne attacke weiteren Anstrengun-
l Domperidon (Motilium lingual)
l Paracetamol (z. B. Panadol, Dafalgan,
l Metoclopramid (Paspertin, Primperan,
weise immer öfter Kopfweh. Oft sind wäh-
Gesundheitstipp, Postfach 277, 8024 Zürich Januar 2011
Schmerzmittel mit Triptanen
oft Schmerzmittel schlucken, gewöhnt sich
Vorlage für den Kopfweh-Kalender
der Körper an die Mittel, und Sie bekom-
l Imigran, Zomig, Naramig, Maxalt,
men Dauerkopfschmerzen. Diese pulsie- Relpax usw.
ren nicht, sondern drücken dumpf – und
Beratung
Diese Medikamente verschreibt der Arzt. Es
die Pillen helfen kaum noch. Zudem fühlen
gibt Triptane als Tabletten, Nasensprays und
Sie sich gereizt, verstimmt, erschöpft und
Spritzen. Es sind starke Mittel, doch sie
Di bis Do, 9–12 Uhr, Tel. 061 423 10 80
helfen den meisten Migränepatienten sehrgut. Triptane nehmen Sie direkt bei Beginn
Falls Sie an zehn Tagen pro Monat Schmerz-
Buchtipps
mittel benötigen, sollten Sie dringend zum
Triptane keinesfalls bei Spannungskopf -
«Das hilft bei Migräne und Kopf - schmerzen» (96 Seiten, 1. Auflage),
nicht! Manche Herzpatienten dürfen keine
WEITERE INFOS Internetadressen Vorsicht:
Monat mit Schmerzmitteln wirds kritisch.
Für alle Schmerzmittel und Triptane gilt
l Hartmut Göbel: «Erfolgreich gegen Kopfschmerzen und Migräne», Springer-
gleich zu Beginn des Anfalls. Wenn Sie zu
Gesundheitstipp, Postfach 277, 8024 Zürich Januar 2011
Irrsinn.doc Der 1. Weltkrieg und die Belastbarkeit des Menschen Im ersten Weltkrieg, ziemlich genau ab 1916, entstand plötzlich eine Symptomatik, die vorher und nachher so in Kriegszeiten nur sehr, sehr selten beobachtet worden ist. Das waren die Kriegszitterer. Das waren Soldaten, die plötzlich ein unstillbares Zittern bekamen, das nicht abzustellen war. Wurden sie aus der Frontlin
CANCER TREATMENT REVIEWS 2003; 29: 515–523doi:10.1016/S0305-7372(03)00116-6Classification of anticancer drugs—a newsystem based on therapeutic targetsEnrique Espinosa, Pilar Zamora, Jaime Feliu andManuel Gonza´lez Baro´nServicio de Oncologı´a Me´dica, Hospital La Paz, Madrid, SpainThe arrival of a great number of new antineoplastic agents has made it necessary to reclassify all of the