März 22 - 25, Stattkino am Löwenplatz 11, Luzern
Einführung in den Filmabend vom 22.03.2012 - Classic Night
Heute Abend haben wir für Sie zwei Perlen des Genres herausgesucht, die mit Fug und Recht als Klassi-ker des zeitgenössischen Tanzfilmes bezeichnet werden dürfen: Denn sie ebneten den Weg des zeitge-nössischen Tanzes ins Kino. Die britische Produktion Dead Dreams of Monochrome Men aus dem Jahr 1989 schlug gar hohe Wel en, provozierte nach der Erstausstrahlung am Fernsehen wütende Anrufe beim TV-Network und die Torys fühlten sich gar bemüssigt, die Produktion im britischen Parlament zu thematisieren. Weshalb die Programmleitung des Tanzfilmfestivals Luzern diesen Film trotzdem für abso-lutes Pflichtprogramm in Sachen zeitgenössischem Tanzfilm betrachtet, möchte ich Ihnen an dieser Stel e näher erläutern. Um es gleich vorweg zu nehmen: Es handelt sich bei Dead Dreams of Monochrome Men tatsächlich um einen kontroversen Film. Doch wie wäre dies anders möglich, thematisiert er doch einen der berüchtigts-ten Serienmörder der 80iger-Jahre, Dennis Nilsen, der systematisch junge Männer ansprach, um sie danach bestialisch zu ermorden - die Details spare an dieser Stel e - zu Ihrer und meiner Erleichterung - aus. Es reicht wohl, zu erwähnen, dass die Aufklärung der 16 Morde, die auf Nilsens Konto gingen, durch ein mit abgetrennten Fingern verstopftes Abflussrohr in Gang gesetzt wurden. Mit der Angst vor dem ungefassten Mörder hatte sich nun die DV8 Dance Companie unter der Leitung des australischen Choreographen Lloyd Newson während den Proben zu ihrem Bühnenstück Dead Dreams of Monochro-me Men in sehr persönlicher Arbeit auseinandergesetzt. Die Companie DV8 war 1986 von Lloyd Newson zusammen mit Nigel Charnock aus einem Gefühl der Frustration gegenüber dem zunehmend als fahl, äusserlich und konformistisch empfundenen Tanz ge-gründet, um neue Ansätze des zeitgenössischen Tanzes auszuloten. Newsen umschrieb diese Einschät-zung später als "the Prozac of the artforms" - und damit den Tanz als zu einem lediglich beschwichtigen-den bis durchschnittlichen Medium vol er Künstlichkeit verkommenen. Die Arbeit der Companie zeichnet sich seither durch einen rauen und risikoreichen Tanzstil aus, wobei insbesondere in der Frühphase stets Tabubrechendes, wie AIDS oder divergierende Geschlechteridentitäten - thematisiert wurden. Zur Er-zählmethaphorik zog DV8 für ihre Bühnenstücke neben ihrer neu interpretierten Tanzform auch Theater- und Zirkuseinlagen - später auch umfangreiche Requisiten und Szenensettings - hinzu. Denn: Tanz war für DV8 keine 'art pour l'art' mehr, vielmehr stand das Thema, die message, im Mittelpunkt der Perfor-mance, die es mit al en zur Verfügung stehenden Mitteln zu transportieren galt; mit den Worten Lloyd Newsons: "Content rather than style drives DV8's work, (.) delv[ing] into how individuals relate to one another, and (.) reflect[ing] political and social issues." Insbesondere die psychische Belastung der Tän-zer stieg hier im Vergleich zu klassischen Tanzstücken exponentiel an - ein Thema, dass wir in der an-schliessenden Filmdiskussion wieder aufnehmen werden. Der Film Dead Dreams of Monochrome Men basiert auf einem solchen Bühnenstück gleichen Namens, dass 1988 in London uraufgeführt wurde und ein Jahr später vom britischen Regisseur David Hinton für das britische Fernsehen adaptiert wurde. Hinton setzte die 10 Teile des Originalstückes meisterhaft in schwarz-weiss Aufnahmen in Szene, was der taumelnden Dramatik des Themas zusätzlichen Vorschub
Tanzfilmfestival Luzern, Helena Mettler, Kleinmattstrasse 18, 6003 Luzern - [email protected]
Dance-Film Festival for Contemporary Dance Lucerne - Féstival de film de danse contemporaine Lucerne - Film Festival di danza contemporanea Lucerna
März 22 - 25, Stattkino am Löwenplatz 11, Luzern
gewährt. Hatte sich der Serienkil er Dennis Nilson noch als in einem Zustand von "vain search for inner peace" beschrieben, so springt gerade diese Verzweiflung auf den Zuschauer des Filmes über. Neben Russel Maliphant und Douglas Wright spielen und tanzen auch die beiden DV8-Gründer Nigel Charnock und Lloyd Newson in dem dunklen Epos um Begehren, Sucht und wütender Einsamkeit mit. Die Tänzer stel en darin den Antrieb zum Mord als Auswuchs sozialer Homophobie dar, wobei die Gewalt zwischen den vier Hauptdarstel ern in sensuel en Tanz und eine sehr physische Choreographie übersetzt wird, die ihre ganz eigene Sogwirkung entfaltet. Gerade dieses Zusammenpral en und Ineinander-übergehen von eigentümlicher Zärtlichkeit und kaltblütigem Mord macht den Reiz dieses Klassikers aus, der Trotz der Adaption des zweifel os explosiven Themas von den Kritikern des Fachs begeistert aufgenommen wurde. So schätzte Lyn Gardner vom Guardian die Tatsache, dass der Film ausdrücke, "what is often left un-said." Daneben umschreibt in meinen Augen v.a. Clement Crisp der Financial Times das Stück sehr tref-fend, wenn er den Film mit den Worten charakterisiert: "Splendid, abrasive, anarchic, uncompromising, cold-eyed, warm-hearted". Der Film wurde neben den obligaten Verrissen in der breiteren Presse zudem am Festival International du Film sur l'Art von 1992 ausgezeichnet und erhielt den Preis für die beste Filmadaption eines Bühnenstückes von DanceScreen im Jahr 1990. Der zweite Film des Abends, Touched aus dem Jahr 1995, reit sich an dieser Stel e nun unter verschie-denen Aspekten in die Begründung des modernen zeitgenössischen Tanzfilmes ein. Einerseits liegen simple personel e Paral elen vor, wie diejenige, dass die Tänzerin und Filmemacherin von Touched, Wendy Houstoun, eines der al erersten Mitglieder der DV8 Dance Companie war und somit an der Erar-beitung al der ausgeführten Neuerungen in diesem Genre massgeblich beteiligt war. Daneben war eben-so wie bei Dead Dreams of Monochrome Men auch bei dieser Produktion David Hinton für die Verfilmung zuständig; und auch dieser Film bleibt der schwarz-weiss Aufnahme treu. Der Vergleich der beiden Filme zeigt denn auch, was der britische Regisseur David Hinton aus filmischer Perspektive als massgeblichs-tes Interesse am Tanzfilm beschreibt, mit Hintons Worten: "I think making dance films are probably the most interesting films you could possibly make. On a very fundamental level, making a film and making a dance are a very similar kind of activity; they're both about giving structure to action. If you think of film as just a formal language, and you forget about the acting and the talking you can look at any film as a dance film." Tatsächlich kommt Wendy Houstouns Film ganz ohne Worte aus, und die von ihr vorge-schlagene Kameraführung gleicht ihrerseits einem Tanz, indem sie sich auf die Abbildung von Händen, Füssen und Gesichtern fokussiert. Das Zusammentreffen der Protagonisten in einer Bar im Norden Lon-dons inszeniert sie damit als eine Romanze von Händen uns Füssen, als intime Botschaft rund um La-chen, Weinen, Lieben und Tanzen. Mit diesen kurzen Ausführungen möchte ich nun Sie, liebes Publikum, dem Genuss der vorgestel ten Filme überlassen und freue mich, wenn Sie im Anschluss an die Kinovorführung auch an unserer mode-rierten Filmdiskussion im Pavil on des Hotels Schweizerhof teilnehmen werden, an dem Sie gerne ihre weitergehenden Fragen mit unserem Artistic Director, Thomas Mettler, besprechen können. Dieser wird Ihnen gerne weitergehende Erklärungen zur künstlerischen Erarbeitung der Tanzstücke, dem Werdegang von DV8 und den wichtigsten Strömungen im zeitgenössischen Tanzfilmschaffen überhaupt Auskunft geben. Viel Vergnügen nun also, mit den Filmen des Eröffnungsabends des Tanzfilmfestivals Luzern!
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Dance-Film Festival for Contemporary Dance Lucerne - Féstival de film de danse contemporaine Lucerne - Film Festival di danza contemporanea Lucerna
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