2013_ui_sept.pdf

Die Inzidenz des Harnstein- Nikotinkonsum, Stress, Klimaände- -ETAPHYLAXE
rung…) und gesundheitsfördernde "ESTANDTEIL
triellen Revolution und Faktoren (verbesserte medizinische zunehmendem Wohlstand einen Grundversorgung, Einsatz bildge- bender Verfahren, vor allem der zwei Phasen gliedern: Die erste oder auch akute Phase
keit und einfacher Handhabung in (ambulant oder stationär) dient der der Steindiagnostik). Ein Problem Schmerzlinderung und Steinsani- erkrankungen in Deutschland von stellt dabei die hohe Rezidivrate dar (Tab. 1). Je nach Steinzusammen-
rate erhöhte sich von 4 auf 4,7 %. setzung und zu Grunde liegender Stein, Nierenbeckenstein, Oberer-/Dieser starke Anstieg hat sicherlich Störung muss etwa die Hälfte der Mittlerer-/Unterkelchstein, proximaler/ nicht nur gesundheitliche sondern Betroffenen in den folgenden Jah- auch ökonomische Konsequenzen ren mit einem Steinrezidiv rech- für verantwortlichen Gründe sind lebt sogar drei oder mehr Rezidive. vielseitig: Lifestyle (kochsalz- und Durch eine adäquate Metaphylaxe se Therapiestrategien und Verfahren proteinreiche Ernährung, habitueller dical Expulsive Therapy, semi-in-vasive Methoden (extrakorporale Stoßwellen-Lithotripsie = ESWL, semirigide/flexible Ureterorenosko- pie) oder invasive Maßnahmen (per-kutane Nephrolitholapaxie (PCNL), laparoskopische, roboter-assistierte Die zweite Phase beinhaltet die Re-
teils konservative, teils medikamentö-se therapeutische Empfehlungen, die hohe Wahrscheinlichkeit einer erneu- bedeutet aber der Begriff Metaphyla-xe? Warum überhaupt und in welchem Ausmaß soll sie erfolgen? Solche Fra- frühestens 4 Wochen
Maßnahmen der allgemeinen Harn-steinmetaphylaxe hingewiesen wer- Abb. 1: Risikoabschätzung und Diagnostikalgorithmus.
urologen.info September 2013
Tab. 1: Rezidivrate diverser Harnstein-
Tab. 3: Harnsteinarten und -häufigkeit
arten (nach Schneider et al, 2010)
Harnsteinart Rezidivrate
Harnsteinart Chemische Zusammensetzung Mineralname Häufigkeit (%)
Urology), …„Every patient should be as- signed to the low- or high risk group for stone formation. For both groups general -ETAPHYLAXE
man die therapeutische Nachbehandlung bzw. Nachsorge eines Patienten nach erfolg- reicher Steinsanierung. Sie ist risikoadap- tiert und wird je nach Risikoprofil einzelnen
Patienten (Niedrigrisikogruppe/Hochri-
sikogruppe, Tab. 2) in allgemeine oder
der Identifikation der diversen individu- oder extrahiert) asserviert und untersucht teilt. Ziel ist dabei eine Übertherapie zu 3TEINANALYSE
vermeiden, denn beispielsweise reicht bei (Tab. 3). Grundsätzlich sollten heutzuta-
Patienten mit niedrigem Risikoprofil eine allgemeine Harnstein-Metaphylaxe völlig Als wichtigster Bestandteil der Basisdia- gendiffraktion, Infrarotspektrometrie oder aus. Hierfür gilt eine weiterführende Dia- gnostik gilt die Steinanalyse, deshalb soll Polarisationsmikroskopie (nur in wenigen Tab. 2: Hochrisikogruppe der
Tab. 4: Allgemeine Harnsteinmetaphylaxe
Harnsteinbildner
• Hoch rezidivierende Harnsteinbildung • Harnsäure- und Uratsteinbildung (Gicht) • Genetisch determinierte Steinbildung – Zystinurie (Typ A, B und C) – Primäre Hyperoxalurie (PH) – RTA Typ I KEINE Kalziumarme Diät: 1000 bis 1200 mg/T1)
Eiweißzufuhr: 0,8 .1,0 g/kg max. 5–7 x pro Woche NIE 2/Tag KG/T²)
Keine exzessive Zufuhr von Vitaminpräparaten Für Patienten mit Hyperkalziurie ab 8 mmol/d gelten andere Empfehlungen ²) Bei Kindern ist der Eiweißbedarf altersabhängig und angepasst werden
• (Morbus Crohn, Malabsorption, Kolitis)• Einzelnierensituation (Richtwert für Erwachsene, bei Kindern nicht anwendbar) urologen.info September • 2013
einleiten und so unnötige invasive Inter- tungsvoll und sehr relevant. Sie können -ETAPHYLAXE
Tab. 5: Spezifische medikamentöse Metaphylaxe
Bei Steinpatienten mit geringem Re-zidivrisiko reichen zur Evaluierung Bei Hyperkalziurie
Primär
• Alkalicitrate: 9 – 12 g/T oder
Sekundär
Kalziumoxalatsteine
Bei Hyperoxalurie
• Oxalatarme Ernährung
• Magnesium1): 200 – 400 mg/T
Bei Hyperurikosurie
• Purinarme Ernährung• Allopurinol: 100 – 300 mg/T Bei Hypozitraturie
Bei Hypomagnesiurie
• Magnesium1): 200 – 400 mg/T
1) Kontraindiziert bei Niereninsuffizienz
sium bestimmt und die Blutgasanalyse durchgeführt werden.
Bei Hyperkalziurie
Kalziumphosphatsteine • Hydrochlorothiazid: 25 – 50 mg/T
Bei Urin-pH konstant > 6,2
steinabklärung ergibt sich nur bei Pati- • L-Methionin1): 200 – 500 mg 3/T
sprechenden Risikofaktoren (Tab. 2). In
solchen Fällen sollen engmaschige Kon-
Harnsäureausscheidung >4 mmol/T
• Allopurinol: 100 mg/T
trollen und ergänzende Diagnostik erfol- Harnsäuresteine
Hyperurikosurie und Hyperurikämie
Bei Säurestarre Urin-pH konstant ≤6,0
• Alkalicitrate: 9 – 12 g/T oder Natriumbicarbonat:1,5 g 3/TMetaphylaxe: Ziel-Urin-pH 6,2 – 6,8 schen lithogenen Substanzen (Kalzium, Oxalat, Harnsäure, Phosphat, Zystin) und Infektsteine
Bei Harnwegsinfekt
Bei Urin-pH >7,0
geführt mit weiterer serologischer Abklä- • L-Methionin1): 200 – 500 mg 3/T,
rung (Abb. 1). Das entspricht auch den
Empfehlungen der steinartspezifischen Abklärungsmodule der Deutschen Ge- • Alkalizitrate oder Natriumbikarbonat: Dosierung nach Urin-pH• Harndilution: Tagestrinkmenge >3,5 l !LLGEMEINE
Zystinsteine
Zystinausscheidung <3,0 – 3,5 mmol/d
• Askorbinsäure: 3 – 5 g/T
• Oder Tiopronin: 250 mg/d initial, max. 1 – 2 g/T
Nach dem ersten Steinereignis und beim Fehlen von Risikofaktoren sind zur Me- Zystinausscheidung >3,0 – 3,5 mmol/d • Tiopronin (Obligat): 250 mg/T initial, max. 1 – 2 g/T urologen.info September • 2013

Source: http://www.pznw.de/wp-content/uploads/2013/09/Addali_2013_UI_sept.pdf

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