Berufskolleg der Landwirtschaftskammer Westfalen-Lippe / Fachschulen für Agrarwirtschaft - BORKEN - LD H.Wilms-
Tierproduktion / Hygiene Rindergrippe - Atemwegserkrankungen
Der Rindergrippekomplex umfasst eine Reihe von Erscheinungsformen von Atemwegser-
krankungen. Diese reichen vom klassischen Typ der Faktorenkrankheit bis zu hochinfektiö-
sen, weitgehend erregerbedingten Formen. Als Erreger kommen neben Viren und Bakterien
unter Umständen auch Pilze in Betracht. Fasst man den Begriff sehr weit, kann man auch
durch Lungenwürmer verursachte Parasitosen hinzuzählen.
1. Die Rindergrippe
im engeren Sinne meint eine eindeutig sekundärinfektiöse Erkrankung. Erstauslöser sind verschiedene Viren:
•= Parainfluenza-Viren 3, 2
•= Reo-Viren Typ 1- 3
•= Adenoviren Typ 1- 8
•= BRSV - Virus
•= BHV 1 Virus (IBR - IPV)
Die Erkrankung erfolgt überwiegend bestandsweise und schubartig, d.h. dass insbesondere
bei jüngeren Tieren nicht Einzeltiere mit größeren Abständen nacheinander, sondern viele
Tiere eines Bestandes nahezu gleichzeitig erkranken. Die Viren verursachen eine äußerlich
zunächst wenig deutliche Entzündung der Lunge mit plötzlichem Temperaturanstieg auf 40 -
41.5 °C, etwas beschleunigter Atmung, leichtem, wässrigem Nasen- und Augenausfluss und
geringgradigem Husten. Auch leichter Durchfall ist nicht selten, besonders wenn Ro-
ta/Corona-Viren beteiligt sind. Die Symptome sind meist um so deutlicher, je jünger die Tie-
re sind. Nach ein bis zwei Tagen normalisiert sich die Körpertemperatur weitgehend. Diese
erste Phase kann relativ leicht übersehen werden. Mit der zweiten Phase, ausgelöst durch
einen zweiten Virusschub, werden die Symptome deutlicher und bedrohlicher:
•= Fieber bis 42°C,
•= pumpende Atmung,
•= Maulatmung mit Schaumbildung als Anzeichen einer Lungenblähung,
•= sehr selten Herzversagen innerhalb eines Tages.
Diese Symptome sind gleichzeitig die Krise der viralen Prozesse. Treten nun keine bakteriel-
len Sekundärinfektionen hinzu, heilt die Erkrankung innerhalb der nächsten Woche ab und
hinterlässt keine nennenswerten Dauerfolgen.
Ubiquitäre bakterielle Sekundärerreger, hauptsächlich Pasteurellen ( P. multocida u. P. hae-
molytica,) seltener Kokken, Pyogenes-Bakterien als typische Eitererreger, aber auch Bedso-
nien und Mykoplasmen und auch Pilze, können allerdings jetzt leicht die vorgeschädigten
Atemwegsschleimhäute besiedeln bzw. durchdringen. Sie führen dann zu den erheblich
schlimmeren Erkankungsformen einer eitrigen, chronischen Lungenentzündung :
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•= stark schwankendes Fieber um 40.5°C
•= Teilnahmslosigkeit
•= Futterverweigerung
•= sehr schmerzempfindliche Haut im Hals-, Bug-, Rippenraum
•= eitrig-schleimiger Nasenausfluss
•= Abmagerung
•= hochgradige Atemnot
•= u. U. Tod durch Herzversagen (mehr als der Hälfte der unbehandelten Tiere!)
•= Dauerkümmern bei den Überlebenden.
Unter sehr ungünstigen Umständen, speziell bei hohem Transportstress und / oder
schlechtem Stallklima können die oben erwähnten Bakterien die Erkrankung auch ohne
Schrittmacherviren auslösen. Unter diesen Umständen kann natürlich auch eine vorbeugen-
de Schutzimpfung gegen Viren keinen Erfolg bringen.
Die Behandlung der Tiere sollte, wenn man nicht auf die Selbstheilungskräfte vertrauen
will, so früh wie irgend möglich erfolgen. Antibiotika und Sulfonamide müssen selbstverständ-
lich ausreichend dosiert und ausreichend lange auch nach Rückgang der Symptome verab-
reicht werden. Sehr gut bewährt hatte sich die Kombination mit atemwegserweiternden,
spannungslösenden Substanzen wie etwa Clenbuterol oder Salbutamol (beide inzwischen
verboten!) und schleimlösenden Stoffen wie etwa Bisolvon. Auch ätherische Öle (z.B. Neo-Terpoleuk als Injektion) wirken schnell atemwegserweiternd und schleimlösend. Bisolvon
wirkt etwas langsamer, steigert aber besonders die Konzentration von Antibiotika und Sulfo-
namiden dort, wo sie vordringlich benötigt werden, nämlich auf der Schleimhautoberfläche.
Sulfonamide wirken in Gegenwart von Eiter nicht sehr gut, besser sind hier Erythomycin(E)
•= Vorsicht vor Unterdosierungen
•= Bei Kombinationspräparaten muss für jedes Einzelmedikament die volle wirksame Dosierung vorliegen Als geeignet galten hier besonders:
•= Amoxicillin + Enroflxacin(E)
•= Amoxicillin + Colistin (C)
•= Amoxicillin + Gentamicin (G)
•= Amoxicillin + Spectinomycin
•= C + Penicillin
•= E + Sulfonamid-Trimethoprim(ST)
•= ST + OTC/CTC
•= Therapien, wenn vom Tierarzt nicht anders angegeben, nicht vor dem dritten Tag nach Fieberrückgang auf Normaltemperatur beenden.
Die Vorbeugung gegen Rindergrippe sollte zunächst die Ausschaltung der vermeidbaren,
Minimierung der unvermeidbaren Belastungsfaktoren vorsehen.
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Bestandseigene und ausreichend mit Biestmilch versorgte Kälber in Einzelhütten auf
Stroh kennen so gut wie keine, ältere Tiere in zugfreier Außenklimahaltung bei eingestreu-
tem Liegebereich nur sehr milde Formen der Rindergrippe.
Bei Warmställen bzw. einstreuloser Haltung haben Zugfreiheit und Luftqualität unbedingt
Impfmaßnahmen gegen Viren haben immer den erwünschten Inducer-Effekt, der die all-
gemeine Virusabwehrkraft stärkt, bleiben aber in ihrer spezifischen Schutzwirkung Glückssa-
che wegen der Vielzahl von Virusarten bzw. -stämmen, die Auslöser sein können.
Bei unvermeidbaren hohen Belastungsfaktoren wie längeren Transporten und Crowding
ist vorbeugender Einsatz von Antibiotika / Sulfonamiden erwägenswert. Vermehrter Stress
bedeutet immer auch erhöhten Vitaminbedarf.
2. Als primärinfektiöse Atemwegserkrankungen
•= die Lungenform der IBR,
•= die BRSV und eventuell
•= der Lungenwurmbefall zu erwähnen.
Gegen BRSV ist über eine 2x im Frühherbst erfolgende Impfung gesunder Jungrinder ei-
ne ziemlich sichere Prophylaxe verfügbar.
Gegen den Erreger der IBR, das BHV-1, ist die zweimalig Impfung gesunder Rinder jeden
Alters im Abstand von 3 Wochen möglich, wobei auch die Notimpfung frisch infizierter Tiere
Gegen Lungenwürmer ist eine aktive Schutzimpfung mit lebenden, aber durch Röntgen-
bestrahlung sterilisierten Lungenwurmlaven verfügbar. Ähnliche Effekte erzielt man mit
Langzeitanthelminthika, welche den Wirkstoff intermittierend freisetzen, d.h. eine gewisse
Infektion zwecks Immunitätsaufbau immer wieder zulassen, diese aber stets abbrechen, be-
vor die Parasiten nennenswerte Schäden auslösen können.
Einzelheiten zur Bekämpfung bzw. Vorbeuge bei diesen primärinfektiösen Erkrankungen
sind in entsprechenden Spezialartikeln nachzulesen.
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Postnatal depression Adjusting to life as a mother can be difficult. In fact, for many women, having a baby is the most significant life-changing event they will ever experience. Adjusting to this major life change, as well as coping with the day-to-day demands of a new baby, can make some women more likely to experience depression at this time, particularly if they’ve experienced depression
Depression och insomni Milton K. Erman The Scripps Research Institute and the University of California School of Medicine, La Jolla, California, USA Att humörrubbningar och sömnstörningar är nära kopplade till varandra kommer inte som någon överraskning för den som är förtrogen med medicinen, religionen eller litteraturen. Redan 400 år f. Kr. kommenterade Hippokrates i sin Book o