Woher kommt die Fasnacht ? Lärmiges Treiben, Guggenmusiken, verbrannte Bööggen und ausgelassene Stimmung:
Dies alles und noch viel mehr ist Fasnacht, so wie wir sie kennen. Doch kaum einer
weiss, wieso wir jedes Jahr dieses Fest so feiern. Auf der Such nach den Ursprüngen
stösst man bis in das alte Ägypten vor.
Eigentlich verdanken wir die Fasnacht dem altägyptischen Sonnengott Ra. Als dieser
nämlich bemerkte, dass ihn seine Gattin Nut betrog, belegte er sie mit dem Fluch,
dass sie an keinem Tag des Jahres mehr gebäre. Da spielte der schlaue Toth mit der Mondgöttin eine Partie Dame und forderte von ihr als Siegespreis den siebzigsten Teil
eines Jahres, den er an das alte Mondjahr anhängte.
An diesen fünf Tagen gebar Nut nun fünf Kinder. Diese magische «Zeit ausserhalb der Zeit» zwischen altem und neuem Jahr angesiedelt, wurde von den Ägyptern verständlicherweise als für ernsthafte Ge-
schäfte nicht geeignet betrachtet und deshalb mit ekstatischen Riten gefüllt, Kultritualen, die die Auf-
erstehung des Lebens zelebrierten. Dabei ahmten die Ägypter das Verhalten der Natur in Tänzen nach
und trugen Masken, um den Göttern ähnlich zu sein. Erstaunlich parellele Mythologien und Riten als Auslegung der komischen Geheimnisse der Natur sind seither in allen grossen Kulturen anzutreffen.
Somit ist jetzt auch klar, warum so viele Kinder an der Fasnacht entstehen.
Der Ritt des einäugigen Bartlosen Wir finden heute Reste dieser Riten noch in unseren Frühjahrsriten, Fasnachts- und Religionsbräuchen.
Die alten Perser feierten ein fünftägiges Neujahrsfest, genannt «Sacacaea» oder «Der Ritt des einäu-gigen Bartlosen». Ein verstümmelter Mann, üblicherweise ein verurteilter Verbrecher, wurde zum
Spottkönig gewählt und musste das schwankende alte Jahr darstellen. Er vertrat den echten König, der
während dieser Zeit abzudanken hatte, und kam in den Genuss aller Privilegien des königlichen Ha-rems. (Dieses Nebeneinander der beiden Könige wurde später durch die Zahl 11, die magische Zahl
der Narren, symbolisiert. Darum beginnt noch heute die Fasnacht am 11.11. um 11 Uhr 11)
Für die Zeit des Festes wurden die Sklaven freigelassen, und ihre Besitzer mussten sie bedienen. Der Spottkönig ritt nackt auf einem Esel durch die Stadt, hielt einen Fächer in der Hand und beklagte sich
über die unerträgliche Hitze, während ihn eine grössere Menge mit Wasser begoss und mit Schnee und
Eis bewarf. (Vergleiche Jesu Einzug in Jerusalem am Palmsonntag). Dieser Ritt sollte symbolisch den
Winter austreiben. Am letzten Tag des Scacaea aber wurden ihm die königlichen Roben ausgezogen, er wurde ausgepeitscht und schliesslich hingerichtet. Dagegen ist ein ordentlicher Kater doch wesentlicher
Festzug einer trunkenen Horde Die Juden feierten im dritten und vierten Jahrhundert vor Christus ein ähnliches, aus
babylonischer Tradition übernommenes, Neujahrsfest, genannt «Purim». Ein Festzug einer wild trunkenen Rotte, die gegen alle Gesetze Moses verstiess. Groteske Mas-
ken wurden getragen, die Rabbiner ausgelacht und verhöhnt, sämtliche Tabus waren
aufgehoben, und die Männer verkleideten sich als Frauen und umgekehrt.
Im antiken Italien wurden diese ausgelassenen Feste ebenfalls zum Jahreswechsel, von der Winter-
sonnwende bis zur Tagundnachtgleiche im Frühling, gefeiert. Auch sie waren mit den rituellen Feldvor-
bereitungen des Pfluges und Säens verbunden und den Göttern geweiht, die über die erneuernden Kräfte der Natur geboten. Roms festliche Jahreszeit fand ihren Höhepunkt im Februar - dessen Name
von «februum», Reinigungsmittel, stammt. In diesem letzten Monat des römischen Jahres wurden alle
Ausschweifungen, Ungerechtigkeiten und alles Unglück des vorangegangenen Jahres ausgetrieben.
Herr und Sklave im Rollenspiel Der Höhepunkt waren die Saturnalien, wobei Geschenke ausgetauscht, masslos getrunken und wild
getanzt wurde. Die Leute maskierten sich, schwärzten ihre Gesichter, ersannen lose Streiche und
spielten obszöne Spiele. Auch hier vertauschten Herren und Sklaven die Rollen, und es herrschte ein
Scheinkönig über die verrückte, verkehrte Welt. Zu Beginn der christlichen Ära wurden die orgienhaf-ten Kulttraditionen heidnischer Völker zum Gegenstand heftiger Verfolgung durch die Kirche. Man ver-
suchte heidnische Rituale durch christliche Feste zu ersetzen. Doch ohne wirklichen Erfolg. Die «tollen
Jede Gegend Europas hatte ihre eigenen Hexen, Teufel, Geister und heiligen Tiere und damit ihre ei-
gene, unverwechselbare Fasnachtstradition. In vielen Gegenden Europas vertrieb man Geister und He-
xen mit lärmenden Prozessionen, begleitet von verstimmten Hörnern, Pfannengeklapper, Glocken und lauten Schreien, die in den Ohren vieler wohl wie die heutigen Guggenmusiken geklungen haben. Die
Hauptdarsteller allerdings war überall der König. Er führte das Drama von Tod und Auferstehung auf,
ist Held und Bösewicht zugleich und stellt die Welt auf den Kopf.
Der Rauch des Feuers Omen Am Ende der wilden Feierlichkeiten jedoch wird der König angeklagt, zum Tode verurteilt und hinge-richtet. Denn nur unter seinem Zauber sind alle Verrücktheiten und Ausschweifungen der vergangenen
Tage begangen worden. In vielen Gegenden Europas wurde dabei - ähnlich dem Zürcher «Sächsilüüte»
- eine Strohpuppe erhängt, erschossen, ertränkt, vergraben oder öffentlich auf einem Scheiterhaufen
Der Rauch des Feuers galt als Omen für kommende Erntejahr und die Asche der heiligen Feuer auf den
Feldern als Schutz vor Seuchen und Schädlingen. Der Rundtanz um das Feuer liess besonders magi-
sche Kräfte frei werden. Danach wurde das Fleisch von Schweinen, Hähnen, Ziegen und Stieren geges-sen, das offenbar besondere Kräfte verlieh; dazu Bohnen oder Erbsen, die aufblähten und dadurch die
Befreiung der Seelen der Toten erleichtern sollten. Die römischen Karnevalsfeste aber waren die aus-
gelassensten und gewalttätigsten. Sogar die Hinrichtung von Verbrechern gehörte zur festlichen Unter-haltung.
Politische Auseinandersetzungen und Feindschaften wurden in dieser Zeit durch Mord «gelöst», Kübel
voll Abwasser von den Fenstern auf die Köpfe der Maskierten geschüttet. Hinter diesen Fenstern feier-
ten die reichen Römer und Patrizier Orgien der Schlemmerei und Unzucht. Einige Kirchenväter der frühchristlichen Zeit starben den Märtyrertod bei Bemühungen, die sündigen Seelen zu retten. So sehr
sich die katholische Kirche gegen diese Feste wehrte, so hatte sie dem Karneval doch seinen Namen
Abgeleitet vom lateinischen Ursprung «carne-vale», Abschied vom Fleisch, oder «carne-levare», als
Befreiung vom Fleisch, bezeichnet der Karneval die Zeit der Freiheit und Ausgelassenheit von der vier-
zigtägigen Fastenzeit, die mit dem Ostersonntag endet. Darum bestanden die Reformatoren im 17. Jahrhundert auch darauf, mit der Fastenzeit auch gleich den sündigen Karneval abzuschaffen, was ih-
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