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RICHTWERTE
Ergänzung zum Standard der baubiologischen Messtechnik SBM-2003 BAUBIOLOGISCHE RICHTWERTE
FÜR SCHLAFBEREICHE
Die baubiologischen Richtwerte sind Vorsorgewerte. Sie beziehen sich auf Schlafbereiche,
das damit verbundene Langzeitrisiko und die empfindliche Regenerationszeit des Menschen.
Sie sind die Folge tausendfacher, jahrelanger Erfahrung und orientieren sich am Erreichbaren.
keine schwache
A FELDER, WELLEN, STRAHLUNG

1 ELEKTRISCHE

WECHSELFELDER (Niederfrequenz)

Feldstärke in Volt pro Meter
Körperspannung in Millivolt
100 - 1000
> 1000
DIN/VDE 0848: Arbeit 20.000 V/m, Bevölkerung 7000 V/m; WHO/IRPA: 5000 V/m; MPR: 25 V/m, TCO: 10 V/m BImSchV: 5000 V/m; Empfehlung US-Kongress 1996: 10 V/m; Nervenreizung (RWE): ab 15 mV; Natur: < 0,0001 V/m
2 MAGNETISCHE
WECHSELFELDER (Niederfrequenz)

Flussdichte in Nanotesla
DIN/VDE 0848: Arbeit 5 Millionen nT, Bevölkerung 400.000 nT; WHO/IRPA: 100.000 nT; MPR: 250 nT, TCO: 200 nT BImSchV: 100.000 nT; Empfehlung US-Kongress 1996: 200 nT; DIN/VDE 0107 (EEG): 200 nT; Natur: < 0,0002 nT Schweiz: 1000 nT (Langzeitaufenthalt); WHO/IARC (2001): 300-400 nT sind potenziell krebserregend für Menschen
3 ELEKTROMAGNETISCHE
WELLEN (Hochfrequenz)

Strahlungsdichte in Mikrowatt pro Quadratmeter
ungepulst
> 1000
DIN/VDE 0848: Arbeit 25-100 Millionen µW/m², Bevölkerung, BImSchV, WHO/IRPA: 2-10 Millionen µW/m² (je nach Frequenz); Mobilfunk gepulst: Salzburger Resolution, Ärztekammer, EEG-Effekte: 1000 µW/m²; EU-Parlament STOA: 100 µW/m²; Land Salzburg: draußen 10, drinnen 1 µW/m²; Handyfunktion: < 0,001 µW/m²; Natur: < 0,000.001 µW/m²
4 ELEKTRISCHE

GLEICHFELDER (Elektrostatik)

Oberflächenspannung in Volt
500 - 2000
> 2000
Entladezeit in Sekunden
MPR und TCO: 500 V; Elektronikschäden: ab 100 V; schmerzhafte Schläge und Funkenüberschlag: ab 2000-3000 V
5 MAGNETISCHE
GLEICHFELDER

Flussdichteabweichung in Mikrotesla µT
Kompassabweichung in Grad
DIN/VDE 0848: Arbeitsplatz 67.900 µT, Bevölkerung 21.200 µT; USA/Österreich: 5000-200.000 µT; Kernspin ~ 2 T Natur (Erdmagnetfeld): Mitteleuropa 40-50 µT ± 0,01-1 µT; Magnetfeld Auge 0,0001 nT, Hirn 0,001 nT, Herz 0,05 nT
6 RADIOAKTIVITÄT (Gammastrahlung, Radon)

Dosisleistungserhöhung in Prozent
Bezogen auf die lokale Umgebung: BRD im Schnitt 0,85 mSv/a (100 nSv/h); BGA: Bevölkerung 1,67 mSv/a; Strah- lenschutzverordnung: Bevölkerung 1 mSv/a zusätzliche Belastung, Arbeitsplatz 20 mSv/a. Bei starker Abweichung von der mittleren Umgebungsstrahlung muss der Rahmen der prozentualen Dosiserhöhung enger gesteckt werden. Radon in Becquerel pro Kubikmeter Bq/m³
Strahlenschutzkommission SSK: 250 Bq/m³, Empfehlung Schweden: 200 Bq/m³, EPA-Empfehlung USA: 150 Bq/m³
7 GEOLOGISCHE
STÖRUNGEN (Erdmagnetfeld, Erdstrahlung)

Störung Erdmagnetfeld in Nanotesla nT
200 - 1000
> 1000
Störung Erdstrahlung in Prozent
Natürliche Erdmagnetfeldschwankungen: zeitlich 10-100 nT, örtlich (Magnetstürme, Sonneneruptionen) 100-1000 nT B WOHNGIFTE, SCHADSTOFFE, RAUMKLIMA

1 FORMALDEHYD
und andere giftige Gase

Formaldehyd in parts per million
< 0,02
0,02 - 0,05
0,05 - 0,1
MAK-Grenzwert: 0,5 ppm; BGA-Empfehlung: 0,1 ppm; WHO: 0,05 ppm; Katalyse: 0,04 ppm; VDI 1992: 0,02 ppm Natur: 0,002 ppm; Schleimhaut- und Augenreizung: 0,05 ppm; Riechschwelle: 0,05 ppm; Lebensgefahr: ab 30 ppm
2 LÖSEMITTEL und andere flüchtige Schadstoffe

VOC in Mikrogramm pro Kubikmeter µg/m³
300 - 1000
> 1000
Molhave (1986): 200 µg/m³, Seifert (BGA 1990): 300 µg/m³, Gesellschaft für Umweltchemie GfU (1998): 200 µg/m³
3 BIOZIDE und andere schwerflüchtige Schadstoffe
Summenwerte in Nanogramm pro Kubikmeter (Luft) bzw. Milligramm pro Kilogramm (Material) Pestizide
PCB, Flammschutzmittel Staub mg/kg
PAK Staub
Weichmacher Staub
Werte nur für chlorierte Flammschutzmittel; Werte nur für an Staub adsorbierte Weichmacher (Gesamtgehalt: x 3) PCB nach LAGA; PAK nach EPA; PCP-Verbot: 5 mg/kg, BGA: 1000 ng/m³, ARGE-Bau: 100 ng/m³, 1 mg/kg (Staub)
6 RAUMKLIMA
(Temperatur, Feuchte, Kohlendioxid, Luftionen, Gerüche.)
Relative Luftfeuchte in Prozent
< 40 / > 60 < 30 / > 70 < 20 / > 80

Kohlendioxid in parts per million
700 - 1000
> 1000
MAK-Grenzwert: 5000 ppm; USA-Grenzwert Arbeitsplatz: 1000 ppm; Natur: Land ~ 360 ppm, Stadt ~ 400-500 ppm
Kleinionen pro Kubikzentimeter Luft /cm³
Natur: Meer > 3000/cm³, Reinluftgebiet 2000/cm³, Stadt < 1000/cm³, Raum mit Synthetik < 100/cm³, Smog < 50/cm³
Luftelektrizität in Volt pro Meter
500 - 2000
> 2000
DIN/VDE 0848: Arbeit 40.000 V/m, Bevölkerung 10.000 V/m; Natur: ~ 50-200 V/m; Föhn/Gewitter: ~ 1000-10.000 V/m C PILZE, BAKTERIEN, ALLERGENE

1 SCHIMMELPILZE und deren Sporen sowie Stoffwechselprodukte

Die Schimmelpilzzahlen in der Raumluft sollten deutlich unter den im Freien bzw. im Bereich
von unbelasteten Vergleichsräumen liegen. Die Schimmelpilzarten in der Raumluft sollten sich
nicht wesentlich von den im Freien unterscheiden. Speziell krankmachende Keime, z.B. Schim-
melpilze wie Aspergillus oder Stachybotrys, Hefepilze wie Candida oder Cryptococcus und coli- forme Bakterien, sollten in Räumen nicht oder nur minimal nachweisbar sein. Jedem Verdacht
auf mikrobiellen Befall (Gebäudeanamnese, Bauschäden, Feuchte, Gerüche, Gesundheitssymp- tome, feuchteindizierende Pilze oder Bakterien.) sollte darüber hinaus nachgegangen werden. Ergänzend zu diesen maßgeblichen Bewertungskriterien können je nach klimatischen, geographischen und raum- hygienischen Gegebenheiten folgende Orientierungswerte herangezogen werden, und zwar bei Einsatz von YM- Baubiologie-Agar und Bebrütung bei 20-24 °C sowie relativ niedrigen Außenluftkonzentrationen unter 500-1000/m³:
Sporen (KBE) pro Kubikmeter Luft
500 - 1000
> 1000
Fläche /dm²

WHO: Pathogene und toxigene Pilze sind in der Innenraumluft nicht zu akzeptieren, ab 50/m³ einer Pilzart ist nach
Quellen zu suchen; bis 500/m³ sind bei einer Mischung umwelttypischer Pilzarten (z.B. Cladosporium) zu vertreten.
Keine Anomalie entspricht natürlichen Umweltmaßstäben oder dem häufig anzutreffenden und nahezu unaus-
weichlichen Mindestmaß zivilisatorischer Einflüsse.
Schwache Anomalie heißt: Im Sinne einer Vorsorge und mit Rücksicht auf besonders empfindliche oder kranke
Menschen sollten langfristig Sanierungen durchgeführt werden, wann immer es geht.
Starke Anomalien sind aus baubiologischer Sicht nicht mehr zu akzeptieren. Es besteht Handlungsbedarf, Sanie-
rungen sollten zügig durchgeführt werden.
Extreme Anomalien bedürfen konsequenter und kurzfristiger Sanierung. Hier werden teilweise schon internatio-
nale Richtwerte und Empfehlungen für Arbeitsplätze erreicht oder überschritten.
Prinzipiell gilt: Jede machbare Risiko-Reduzierung ist anzustreben. Maßstab ist die Natur.

BAUBIOLOGIE MAES
Schorlemerstr. 87 41464 Neuss Telefon 02131/43741 Fax 44127 www.maes.de Holzham 25 83115 Neubeuern Telefon 08035/2039 Fax 8164 www.baubiologie.de

Source: http://www.baubiologie.cz/files/richtverte.pdf

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